Dyskalkulie

 

Von einer „Rechenschwäche“ oder „Dyskalkulie“ sprechen wir, wenn ein Kind in grundlegenden Bereichen des mathematischen Verständnisses scheitert und in anderen Bereichen zumindest durchschnittliche Leistungen erbringt.“ (Mathematisch-Lerntherapeutisches Institut, www.Rechenschwaeche.org)

In der Schule sind Kinder mit Rechenschwäche erheblichen Belastungen ausgesetzt. Sie erleben im Mathematikunterricht Unsicherheit und Hilflosigkeit und reagieren häufig mit Ablehnung und Angst. Zusätzlich entwickeln sie oft ein Minderwertigkeitsgefühl ihren Mitschülerinnen und Mitschülern gegenüber. Auch zuhause erleben diese Kinder oft weitere negative Erfahrungen, zum Beispiel wenn sie die Hausaufgaben in Mathematik nicht erledigen können. Somit wirkt sich eine Rechenschwäche oft auf das gesamte Lernen eines Kindes aus. Der entstandene Leistungsdruck kann die Persönlichkeits-Entwicklung negativ beeinträchtigen.

 

Aus diesem Grund entwickelt die Edith-Stein-Schule seit dem Schuljahr 2011/2012 eine spezielle Förderung im Bereich der Mathematik. Dazu werden die Schülerinnen und Schüler, bei denen eine isolierte Schwäche in Mathematik auffällt, bei Bedarf einer besonderen Kurzdiagnose unterzogen und anschließend einmal in der Woche in einer Kleingruppe gefördert.

Im Schuljahr 2012/2013 und im Schuljahr 2015/2016 nahmen jeweils zwei Kolleginnen an dem Projekt „Zahlenriesen“ teil, das in Kooperation mit der Beratungsstelle für Kinder mit Rechenstörungen der Universität Bielefeld und dem Verein „Keiner geht verloren“ in Ahlen durchgeführt wurde. Im Rahmen dieses Projektes werden zurzeit mehrere Kinder aus verschiedenenen Schuljahren einmal wöchentlich in einer Kleingruppe gefördert. Die Förderung soll den Kindern helfen, ein fundiertes Zahlverständnis aufzubauen und Strategien kennen zu lernen, mit denen sie sich vom zählenden Rechnen - dem Hauptsymptom für Rechenstörungen - lösen und Mathematikaufgaben durch schrittweises Rechnen sicher bearbeiten können. Ausgehend von den individuellen Fähigkeiten werden zunächst die Grundlagen mit den Kindern trainiert. Erst wenn ein Förderbereich ausreichend geübt und gefestigt wurde, wird mit dem nächsten Bereich begonnen. Dadurch werden den Kindern viele Erfolgserlebnisse ermöglicht, so dass sie wieder Freude an dem Fach Mathematik erleben und mehr Sicherheit beim Rechnen erlangen.