Was ist AD(H)S?

ADS

ist eine Störung mit neurobiologischen Besonderheiten in den Informations-Verarbeitungsprozessen des Gehirns. Es handelt sich um eine Störung der Aufmerksamkeit.

 

ADHS

ist ebenfalls ein Aufmerksamkeits-DefizitSyndrom erweitert durch den Zusatz Hyperaktivitätssyndrom bzw. Hyperkinetische Störung (HKS).

Die Erscheinungsformen bei ADS bzw. ADHS sind völlig unterschiedlich!

 

Erscheinungsformen

ADS 

Kernmerkmal:

Bei lauten Spielen schaltet das Kind eher auf Rückzug. Kinder mit ADS sind meistens sehr ruhig und wirken sehr angepasst. Sie fallen weniger auf. ADS-Kinder werden häufig als „Träumer“ bezeichnet.

 

ADHS

Kernmerkmal: verminderte Selbststeuerungsfähigkeit in drei Bereichen

  1. Aufmerksamkeit und Konzentration (immer)
  2. Impulsivität und unüberlegtes Handeln (meistens)
  3. motorische Unruhe und starker Bewegungsdrang (manchmal)

Sonstige Merkmale:

  • Ø  Soziale Schwierigkeiten (oppositionelles Verhalten, Streit mit anderen Kindern
  • Ø  Leidensdruck (geringe Frustrationstoleranz, geringes Selbstwertgefühl)

 

Häufigkeit

 

  • Ø  In Deutschland 5-10% der Kinder (2 Kinder pro Schulklasse)
  • Ø  Verhältnis Junge – Mädchen

ADS: 1:1

ADHS 3:1

 

Therapien

 

AD(H)S kann nur von Fachleuten diagnostiziert werden!

 

Trainingsprogramme:

  • Ø  Aufmerksamkeits- und Konzentrationstrainings
  • Ø  Selbstmanagement-Programme

 

Pädagogische, psychologische und weitere Hilfen:

  • Ø  Elternarbeit, Erziehungsprogramme
  • Ø  Lerntrainings
  • Ø  Ergotherapie
  • Ø  Sport
  • Ø  Mototherapie
  • Ø  Sozialpädagogische Familienhilfe

 

Medikamentöse Therapien:

  • Ø  Psychostimulanzen: Methylphenidat (Facharzt)

 

Wie unterstützt unsere Schule

 Kinder mit AD(H)S?

 

Anmerkung:

Unsere Schule unterstützt Kinder mit AD(H)S in den Bereichen der Klassenraumstruktur und der Organisation des eigenen Unterrichts. Die Elternberatung spielt dabei auch eine gewichtige Rolle. Das Kollegium hat sich im Bereich "Gesprächstraining" bereits fortgebildet. Die eigene Haltung hat ebenfalls einen entscheidenden Einfluss bzgl. des Umgangs mit AD(H)S-Kindern. Wir betonen aber ausdrücklich, dass die von uns getroffenen Entscheidungen jedem Kind zugute kommt, egal ob es AD(H)S oder sonstige Lernbeeinträchtigungen hat. 

 

Classroom management

 

  • feste Sitzordnung (möglichst Einzelplatz, nicht an Durchgängen, beim Lehrer)
  •  Arbeitsplatzgestaltung (Ordnungsprinzipien lernen, Anreize schaffen)
  • Raumgestaltung (klare Klassenraumstruktur, Lerninseln, keine mediale Überfrachtung)
  •   Visualisierung (wenige, verschiedene Farben, Tagesplan, Regeln/Rituale)

          

 

Organisation des eigenen Unterrichts

 

  • Strukturen, Regeln und Rituale:        Begrüßung, Stundenbeginn, Verabschiedung, Pausen
  • Reizüberflutung vermeiden: Kurze, klare Anweisungen, Blickkontakt, strukturierte AB, kleine Arbeitsschritte
  • Lob statt Tadel:  Positive Verstärkung, Belohnungssystem, Fehler zeitnah korrigieren
  • Pausen gönnen:  Kein Bewegungsentzug, Aktivitäten variieren, kleine Teilaufgaben
  • Lern- und Konzentrationshilfen: Blickkontakt, einfache, klare Anweisungen, angenehme Stimme

 

 

 Eigene Haltung  

 

  •  Positives Verstärken
  • Sensibilisierung der Klasse
  • Gelassenheit, Humor
  • Konsequenz / klare Strukturen
  • dem Kind Verantwortung zutrauen